Die partizipative Epidemiologie meint die aktive Einbeziehung und partnerschaftliche Zusammenarbeit von Forschung, Versorgungs- oder Public-Health-Praxis und Vertretungen aus (vulnerablen) Bevölkerungsgruppen in der Planung, Durchführung und/oder Ergebnisverwertung epidemiologischer Studien.
Die partizipative Epidemiologie kann folgende Aspekte umfassen:
- kooperative Definition von Forschungszielen und Forschungsfragen,
- partnerschaftliche Bestimmung zu erforschender Bevölkerungsgruppen und deren gesundheitsrelevante Lebenswelten (Kontext),
- Auswahl und/oder Anpassung angemessener Erhebungsinstrumente,
- dialogische Formen der Ergebnisinterpretation und Entwicklung von Empfehlungen mit praktischer Relevanz.
Folgende Ziele werden verfolgt:
- Schaffung epidemiologischer Daten mit praxisrelevanten Informationen und Wissensbeständen,
wechselseitige Kompetenzvermittlung unter den Ko-Forschenden,
- Weiterentwicklung des epidemiologischen Methoden- und Forschungsspektrums,
- Förderung partnerschaftlich organisierter epidemiologischer Studien zur Verbesserung der gesundheitsbezogenen Datenlage und die Schaffung praxisrelevanter und zielgruppenorientierter Erkenntnisse und Empfehlungen.
Langfristig möchte die partizipative Epidemiologie zur ressourcenorientierten Stärkung des Gesundheitsverhaltens und der gesundheitsrelevanten Verhältnisse von (vulnerablen) Bevölkerungsgruppen beitragen.