KEG - Erste Förderphase

Das Forschungsprojekt KEG erforscht sogenannte Gesundheitsstrategien - KEG steht für "Kommunale Entwicklung von Gesundheitsstrategien". Das Ziel von Gesundheitsstrategien ist es, Angebote und Maßnahmen so aufeinander abzustimmen, dass sie die Gesundheit aller Menschen stärken. Verschiedene Fachkräfte von sozialen und Gesundheits-Einrichtungen, von Ämtern, aber auch bürgerschaftlich Engagierte arbeiten im Rahmen solcher Gesundheitsstrategien zusammen.

In KEG wurden in den ersten drei Jahren (erste Förderphase von 2015 bis 2018) Forschungen in zwei Stadtteilen, einer in Baden-Württemberg und einer in Hamburg – durchgeführt. Ziel war es,

·         Erkenntnisse über die Zusammenarbeit für Gesundheit im Stadtteil zu gewinnen,

·         damit Gesundheitsstrategien weiterzuentwickeln,

·         und aus den Ergebnissen Angebote für weitere Stadtteile, Bezirke und Kommunen abzuleiten.

·         Darüber hinaus sollte die partizipative Forschung vorangebracht werden.

 Um diese Ziele zu erreichen, kooperierten in KEG die Hochschule Esslingen und die Hamburgische Arbeitsgemeinschaft für Gesundheitsförderung e.V. (HAG) sowie die Stadt Esslingen. Weitere Partner*innen waren die Hamburger Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz, das Bezirksamt Hamburg-Mitte sowie weitere Fachkräfte und Bewohner*innen aus den Stadtteilen. Alle oben genannten Beteiligten trafen sich regelmäßig, um zusammen die gesamte Forschung zu planen und umzusetzen – sie also partizipativ zu gestalten. Solche Forschungsgruppen von verschiedenen Beteiligten aus der Wissenschaft, der Praxis und auch der Bewohnerschaft nennt man Wissenschaft-Praxis-Partnerschaften.

Forschung in Hamburg

Forschungsgegenstand und -fragen:

In Hamburg wurde in einem Netzwerk geforscht. Dieses Netzwerk aus verschiedenen Fachkräften des Sozial- und Gesundheitswesens hatte sich gegründet, um eine Gesundheitsstrategie aufzubauen. Es war aber ins Stocken geraten. Die Frage war daher, wie dieses Netzwerk wieder belebt werden kann. Dazu wurde erforscht, was die Zusammenarbeit im Netzwerk fördert und was Herausforderungen sind.

Methoden:

Um im Netzwerk zu forschen, wurde eine in Deutschland bisher wenig bekannte Methode angewendet. Sie heißt Appreciative Inquiry (Cooperrider, Whitney & Stavros 2008), was übersetzt wertschätzende Erkundung heißt. Mitglieder des Netzwerks wurden mit wertschätzenden Interviews über die Zusammenarbeit im Netzwerk befragt. Die Interviews wurden in der Hamburger Wissenschaft-Praxis-Partnerschaft ausgewertet. Die Ergebnisse der Auswertungen bilden die Grundlage für ein Beratungsinstrument. Dieses Beratungsinstrument wird in der zweiten Förderphase von KEG angewendet und weiterentwickelt.

Zusätzlich forschten junge Bewohnerinnen aus dem Hamburger Stadtteil in KEG mit. Sie haben andere Bewohner*innen zu gesundheitlichen Anliegen und Bedarfen im Stadtteil befragt. Auch die Ergebnisse dieser Bewohner*innen-Befragung flossen in das Beratungsinstrument ein.

Forschung in Esslingen

Forschungsgegenstand und -fragen:

In Esslingen untersuchten Jugendliche ihren Stadtteil. Die Frage war, wie jugendliche Bewohner*innen ihren Stadtteil sehen und was sie brauchen, um sich dort gesund und wohl zu fühlen.

Methoden:

Jugendliche Bewohner*innen des Stadtteils machten Fotos und drehten Videos zu ihrem Stadtteil. Diese Fotos und Videos wurden gemeinsam in Gruppen diskutiert und ausgewertet – die angewendete Forschungsmethode nennt sich Photovoice (Wang & Burris 1997). So konnte herausgearbeitet werden, was aus Sicht der Jugendlichen alles gut läuft und was noch zu verbessern ist. Die Jugendlichen und die Mitglieder der Esslinger Wissenschaft-Praxis-Partnerschaft erarbeiteten auf dieser Grundlage gemeinsam Lösungen und Handlungsvorschläge für ihren Stadtteil.

Ergebnisse:

Die Ergebnisse der ersten Förderphase von KEG finden Sie im Ergebnispapier.

Ein Video zeigt die zentralen Ergebnisse der Forschung in Hamburg. Die Ergebnisse der Jugendlichen aus der Forschung in Esslinger finden Sie ebenfalls in einem Video.

Eine Liste dieser und weiterer Produkte des Forschungsprojekts KEG ist hier zu finden.

Kooperationspartner

  • Hamburgische Arbeitsgemeinschaft für Gesundheitsförderung e.V. (HAG)
  • Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz Hamburg (BGV)
  • Bezirksamt Hamburg-Mitte
  • Stadt Esslingen am Neckar (Amt für Soziales und Sport)